Historie
Dresden – ein Jahrtausende alter Ort
Im Jahre 1206 wurde erstmalig die Kaufmannssiedlung des slawischen Fischerdorfs „Dresdene“ erwähnt. Die Bezeichnung stammt vermutlich vom slawischen Begriff „Drežďany“, was „Sumpf-“ oder „Auwaldbewohner“ bezeichnete.
Ab 1485 entwickelte sich Dresden zur Residenz der sächsischen Herzöge, Kurfürsten und später Könige und erfuhr somit eine Aufwertung als politisches und kulturelles Zentrum. Durch den Übergang der kurfürstlichen Würde innerhalb des Hauses Wettin wurde die Stadt zur Hauptstadt des wichtigsten protestantischen Landes innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Der kulturelle Aufstieg
1685 brannte Altendresden komplett ab. Der sächsische Kurfürst Friedrich August I., auch August der Starke genannt, trat 1694 seine Regentschaft an. Damit begann in Dresden eine rege Bautätigkeit, welche die Stadt zu einer Perle an der Elbe werden ließ und durch öffentlich zugängliche Museen zu einem Vorbild wurde. Die Prachtentfaltung, die August der Starke an den Höfen des westlichen und südlichen Europas kennen gelernt hatte, versuchte er auch am Dresdner Hof zu etablieren. Die Förderung von Architektur und Kunst, die großen Gemäldesammlungen wie die Dresdner Gemäldegalerie, das „Grüne Gewölbe“, die prächtigen barocken Bauwerke wie der Dresdner Zwinger, die Dresdner Frauenkirche oder das Jagdschloss Moritzburg, die Errichtung der ersten abendländischen Porzellanmanufaktur in Meißen 1710, haben Dresden den bewundernden Beinamen „Elbflorenz“ gebracht. Die großen Sammlungen der Stadt entwickelten sich zu den reichsten und größten Europas und wurden auch in den folgenden Jahren von den herrschenden Königen beständig komplettiert.
Infolge der napoleonischen Herrschaft begann die Industrialisierung. Dresden wurde zu einem bedeutendem wirtschaftlichen Zentrum, neue Branchen siedelten sich an, die Bevölkerung und somit die Stadt wuchs. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Dresden zum Hauptumschlagplatz für Tabak und zum Zentrum der Zigarettenherstellung in Deutschland, über 40 Zigarettenfabriken stellten 60 Prozent der deutschen Tabakwaren her. Die Yenidze war die größte Tabakfabrik Deutschlands.
Zerstörung und Wiederaufbau
Im Ersten Weltkrieg blieb die Stadt von direkten Kampfhandlungen unberührt. Die schlimmsten Tage der Geschichte erlebte Dresden während des zweiten Weltkrieges: In vier aufeinander folgenden Nächten im Februar 1945 verübten britische und US-amerikanische Bomber Luftangriffe mit verheerenden Folgen. Sie zerstörten das komplette Zentrum und weite Teile der Vorstädte. Die Trümmer bestimmten lange Zeit das Stadtbild. Anfang der fünfziger Jahre begann der Wiederaufbau und die Rekonstruktion historischer Bauten. Während der Zeit als Bezirkshauptstadt in der DDR wurden vor allem die historischen Monumentalbauwerke erneuert.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde Dresden zur Hauptstadt des neuen Bundeslandes Sachsen. Viele weitere markante Bauwerke wurden in den Folgejahren restauriert, darunter die Frauenkirche, die 2005 geweiht wurde. Aber auch heute ist Dresden nicht vor Zerstörung geschützt: Mit einer „Jahrhundertflut“ überschwemmte die Elbe mit ihren Nebengewässern im August 2002 große Teile der Stadt. Der Pegel erreichte einen Höchststand von 9,40 m und übertraf das bis dato schwerste Hochwasser von 1845. Bis heute dauern die Instandsetzungen an.